Lippoldssage
Um den Räuber Lippold ranken sich viele Erzählungen und Sagen ...
(hier die Kurfassung)          ..oder interessieren Sie sich für die Langfassung

  

Der Räuber Lippold raubte am Weinberg zwischen Limmer und Alfeld aus ihrer eigenen Hochzeitsgesellschaft heraus die Tochter des Bürgermeisters und entführte sie in seine Höhlenburg. Jahrelang durfte sie die Höhle nicht verlassen. Um seine Verfolger irrezuführen, ließ Lippold seinen Pferden die Hufeisen verkehrt aufschlagen. Wenn er nun ausritt, so sah es aus, als sei er in der Höhle. Die Kinder, die ihm das arme Weib gebar, knüpfte der Unmensch in den Bäumen auf, und wenn der Wind durch deren Gebeine fuhr, lästerte er: "Höre nur, wie unsere Kinder singen!".
Eines Tages aber erkrankte der Räuber schwer. Die rettende Arznei konnte nur aus der Alfelder Ratsapotheke geholt werden. Da schickte er in höchster Not sein Weib nach Alfeld, nahm ihr aber den Schwur ab, sich niemandem erkennen zu geben, auch nichts zu verraten. Nachdem die Arme die Arznei besorgt hatte, konnte sie ihr Heimweh nicht mehr bändigen und ging hinüber zum Rathaus.
Dort setzte sie sich auf den großen Stein neben dem Portal und weinte bitterlich, dass sich der Stein blau färbte. Ihr Vater, der Bürgermeister, der aus dem Rathaus heraustrat, erkannte seine Tochter nicht wieder und fragte ahnungslos, warum sie weine. Da sie nicht antwortete, nahm er sie mit in die Ratsstube und riet ihr, dem Kamin ihr Herz auszuschütten, wenn sie mit keinem Menschen darüber sprechen dürfe. Das tat sie und kehrte erleichtert zur Brunkenser Höhle zurück.

Ihr Vater aber hatte alles mit angehört und zog mit der Alfelder Bürgerwehr vor das Räubernest an der Glene. Im Schornstein, der teilweise noch heute erhalten ist, ließen sie einen Strick hinab, den das Weib um den Hals des Banditen legte, der sein Haupt wieder einmal im Schlaf auf ihren Schoß gelegt hatte. So fand er sein gerechtes Ende und des Bürgermeisters Tochter wurde heimgeholt.

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